Verhaltenstherapie
Was ist Psychotherapie?
Unter dem Begriff der „Psychotherapie“ versteht man die Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von psychischen Störungen mit Krankheitswert. Psychotherapie ist daher ein Oberbegriff, der sämtliche psychologische Verfahren einschließt, die durch den Einsatz von Gesprächen auf die Verbesserungen psychischer und psychosomatischer Krankheiten zielen.
Was ist Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie ist ein wirkungsvolles und effizientes, vielfach wissenschaftlich überprüftes Verfahren, das von der Mehrzahl der Psychotherapeuten weltweit angewandt wird. Hierbei geht es zu Behandlungsbeginn zunächst darum, die Zusammenhänge zwischen ursächlichen, akut auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen einer Krise oder Erkrankung zu verstehen. Aus diesen Erkenntnissen kann eine individuelle Behandlungsstrategie abgeleitet werden, welche auf die Ziele und Bedürfnisse des Klienten abgestimmt ist und individuelle Stärken nutzt.
Der Klient ist somit aktiver Teil des Veränderungsprozesses, der immer wieder im Rahmen der Therapie durch Hinterfragung eigener Bewertungsmuster, Emotionen sowie Verhaltensweisen angestoßen wird und in Form von speziellen Übungen im Alltag des Klienten seine Wirkung entfalten kann.
In welche Phasen gliedert sich eine Verhaltenstherapie?
Der Erstkontakt findet über die psychotherapeutische Sprechstunde statt, in welcher ein erstes Kennenlernen sowie eine initiale Betrachtung der Symptomatik erfolgt. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob eine Verhaltenstherapie als zielführend für die vorhandene Symptomatik einzustufen ist. Sollte diese Frage bejaht werden und der Klient sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen können, stehen bis zu vier weitere sogenannte probatorische Sitzungen zur Verfügung, in deren Rahmen eine tiefere Betrachtung der Symptomatik sowie der Symptomhistorie erfolgen kann.
Sollte der Klient im Rahmen der Sprechstunde oder der probatorischen Sitzungen zu dem Schluss gelangen, nicht mit dem Psychotherapeuten zusammenarbeiten zu wollen, ist er berechtigt, bei weiteren Psychotherapeuten die Sprechstunde sowie probatorische Sitzungen in Anspruch zu nehmen.
Im Anschluss an die Probatorik folgt die eigentliche Therapie, deren Umfang in Abhängigkeit von der Symptomatik im Allgemeinen zwischen 15 und 80 Sitzungen beträgt.
Worin unterscheiden sich Psychotherapeuten von Psychiatern?
Psychiater sind Mediziner, die psychische Erkrankungen meist mit Medikamenten, sogenannten Psychopharmaka, behandeln. Sie können ebenfalls Psychotherapie anbieten, jedoch benötigen sie hierzu eine mehrjährige Zusatzausbildung. Ob ein Psychiater diese Zusatzausbildung absolviert hat, erkennen Sie an der Zusatzbezeichnung „Psychotherapeut“.
Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung kann je nach Krankheitsbild und Schwere der Erkrankung eine zusätzliche Einnahme von Psychopharmaka sinnvoll sein. In diesem Falle arbeitet der Psychotherapeut eng mit dem Psychiater zusammen, um für den Klienten ein bestmögliches Resultat zu erzielen.
Ob es jedoch zu einer pharmakologischen Zusatzbehandlung kommt, entscheidet nach ausführlicher Erläuterung der medikamentösen Wirkweise sowie der Nebenwirkungen allein der Klient.